Ein Beitrag zum Szenischen Forschen in Museen

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Seit 2010 entwickelt die Regisseurin und Theaterpädagogin Claudia Bühlmann in unterschiedlichen Museen in und rund um Austellungen herum, Performances. Seit 2015  ist Friedhelm Roth-Lange als Dramaturg mit im Team.
Die beiden verbinden beim Szenischen Forschen im Museum Verfahren des Dokumentar-Theaters mit dem Konzept des ortsspezifischen Theaters, indem sie als Material die Objekte und Installationen einer Ausstellung bespielen. Es geht dabei nicht darum, museale Angebote durch historisch kostümierte Figuren oder szenische Miniaturen illustrierend zu erweitern. Vielmehr sollen die vorgefundenen Präsentationsformen hinterfragt und eigene szenische Kommentare zu den Exponaten einer Ausstellung entwickelt werden. Ihre Inhalte und Objekte werden dabei in einen erweiterten Kontext, in neue kognitive und assoziative Zusammenhänge, gestellt.

Die Ergebnisse dieser Erforschung münden in öffentliche Präsentationen für Besucher, die im Rahmen einer interaktiven Führung als Stationen-Theater durch die Ausstellung und die umliegenden Räume oder auch in den Stadtraum führen. Dabei wird eine neue Sicht auf die dargebotenen Objekte eröffnet, Neugier geweckt, Wahrnehmungskonventionen bewusst gemacht und ein Dialog über thematische Schwerpunkte angeregt.

Bewährt hat sich als Ausgangspunkt einer entsprechenden Recherche und als Rezeptionskriterium, nach den ganz persönlichen Reaktionen und Eindrücken der SpielerInnen zu fragen.

Beispiele: Es können Objekte in einem dunklen Ausstellungsraum mit Taschenlampen entdeckt, die klangliche Wirkung eines Raumes erkundet, taktile und olfaktorische Rätselfragen gestellt werden. Indem die Besucher eingeladen werden, aus ungewohnten Perspektiven (etwa in Rückenlage) auf die Gegenstände zu blicken, oder die Live-Vertonung einer Videodokumentation erleben, werden Wahrnehmungsmuster bewusst gemacht. Im Idealfall wird hier also „das Museum als Ort, als Raum und als Institution befragt – eine Praxis, in der die Spielenden womöglich ‚andere Räume‘ entdecken können – Heterotopien im Sinne Foucaults“ (Hentschel, Ulrike 2001: S. 55).

Literatur:

Hentschel, Ulrike (2001): Alles Theater? Die Chancen szenischen Spiels als Bildungsmedium. In: Gabriele Kindler (Hg.): MuseumsTheater. Theatrale Inszenierungen in der Ausstellungspraxis, S. 43-56.

Links:

https://theaterpaedagogik-ausbildung.at/festen-oder-das-barocke-in-der-zeitgenoessischen-seele/

https://theaterpaedagogik-ausbildung.at/mein-leben-welches-leben/

https://theaterpaedagogik-ausbildung.at/theatermuseum-zu-erspielen/

 

s-leben/

https://theaterpaedagogik-ausbildung.at/theatermuseum-zu-erspielen/

 


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