Produktion „Die kleine Hexe“, nach Otfried Preussler
Claudia Bühlmann inszeniert im Dschungel Wien „Die kleine Hexe“ in einer eigenen Fassung
Ein Auszug aus einem Interview mit Claudia Bühlmann zur Fassung und Inszenierung „Der kleinen Hexe“
InterviewerInnen: Tamara Trojan, Hana Tumova, Lena Gottwald
Fragen:
- Was hat Sie dazu inspiriert „Die kleine Hexe“ zu inszenieren?
Es gab für mich zwei Motivationen zu dieser künstlerischen Arbeit:
Jede Gesellschaftsform und Organisation hat ihre Regeln. So leben auch die Hexen ihre Regeln mit deren Konsequenzen. Ich fragte danach, was in der heutigen Zeit das Wissen und die Weisheit der Frauen, denen magische Kräfte zugeschrieben werden, ausmacht. Ich suchte, die zentralen Themen von „Gut und Böse“ hinterfragend nach szenischen Antworten. Diese sind das Kernstück der Bühnen- Fassung, die ich für den Dschungel Wien geschrieben habe.
Mein Wunsch war es, mit Frauen über 40, die auf Lebenserfahrung und den Umgang mit unterschiedlichsten Lebenssituationen zurückblicken können, zu arbeiten. Es war und ist mir ein Anliegen, das Lustvolle zu zeigen, das kippt. Aufgrund von personellen Einschränkungen musste für die Fülle der Walpurgisnacht eine ästhetische und inhaltliche Lösung für die Bühne gefunden werden, was mich dazu bewog, sie als Film in Kombination mit szenischer Handlung zu konzipieren.
2. Was können die Kinder von „Der kleinen Hexe“ lernen?
Ich würde die Frage umformulieren. Was begegnet den jungen TheaterbesucherInnen in der kleinen Hexe? In der kleinen Hexe erleben sie eine junge Person, die die Regeln aus der Erwachsenenwelt hinterfragt und mutig nach Antworten sucht und dabei keine Mühe und Konsequenz scheut.
3. Welche Botschaft möchten Sie mit „Der kleinen Hexe“ vermitteln?
Habe Mut, aus Überzeugung für eine bessere Welt, für Werte, von denen du überzeugt bist, zu kämpfen!
Ich zeige auch, dass nach der Revolte, nach dem Umsturz, wenn alles verbrannt ist, es eine Vision sowie lustvolle und positive Energie braucht, das Neue aufzubauen. Dabei sollen die alten Hexen nicht verurteilt, sondern mit ins Boot geholt und so eine neue Gemeinschaft geschaffen werden.